Lernen mit Gartenkralle statt Stift
Das Emil-Fischer-Gymnasium in Schwarzheide ist in diesem Schuljahr um eine Arbeitsgruppe reicher: Interessierte Schülerinnen und Schüler haben die Gelegenheit, statt zu Stift und Papier nun regelmäßig auch zu Gartenschere und Rindenmulch zu greifen. Am Samstagvormittag, 29. April, trafen sich die Jugendlichen der Arbeitsgruppe „Casa Isadora“ gemeinsam mit Kursleisterin Petra Friebe vom NABU Regionalverband Senftenberg e.V. zum ersten Arbeitseinsatz.
Gemeinsam legten sie auf der Süd -und Westseite des Kunstpavillons Beete an, bepflanzten diese mit ersten Blumen und Kräutern, brachten Samen in die Erde ein und füllten Wege mit Rindenmulch auf.
Unter dem Projekttitel „Wir machen uns die Welt, so wie sie uns gefällt“ werden die Schülerinnen und Schüler einmal wöchentlich und in Summe über 35 Stunden in diesem Schuljahr Gestaltungsideen rund um das Außengelände des Emil-Fischer-Gymnasiums entwerfen und realisieren.
Die ersten Planungen für das Gelände rund um den Kunstpavillon Casa Isadora wurden bereits in den vergangenen Wochen erarbeitet und mit der Schulleitung abgestimmt. So sollen schrittweise unter anderem ein Heilkräutergarten entstehen, große Lichtkugelobjekte aus Weide hergestellt und installiert sowie eine Wildobsthecke und Obstbäume bepflanzt werden. Die Kräuter und Früchte welche irgendwann geerntet werden können, sollen auch in der Cafeteria Verwendung finden und bei Veranstaltungen zubereitet und verkauft werden.
Die Arbeit der Arbeitsgruppe wird auf lange Sicht darin bestehen, die entstandenen Anlagen zu pflegen, Veranstaltungen rund um die Casa Isadora zu organisieren und diese in Ordnung zu halten.
Bislang sind sechs Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 bis 10 angemeldet. Als Werkstatt und Begegnungsstätte steht den Schülerinnen und Schülern ein Bauwagen auf dem Gelände der Schule zur Verfügung.
Für das Engagement der Arbeitsgruppe stellt der Förderverein SeeCampus Schwarzheide-Lauchhammer e.V. rund 2.000 Euro Eigenmittel zur Verfügung. Zudem unterstützt die Stiftung „Vom Haben zum Sein“ aus Senftenberg die Tätigkeit mit einer Geldspende über 500 Euro. Die Mittel decken die Ausgaben für Arbeitsmaterialien sowie Pflanzen und Samen.
Die Idee zur Arbeitsgruppe entstand in Kooperation mit dem NABU Regionalverband Senftenberg e.V. und dem Projektbüro „Hauptamt stärkt Ehrenamt“ der Kreisverwaltung. Dieses unterstützt das Engagement von Vereinen, sich in schulischen Einrichtungen zu engagieren und damit verbunden auch Gelegenheit für Nachwuchs und Mitgliedergewinnung zu haben. Die Arbeitsgruppe soll am Schwarzheider Gymnasium das Angebot am Ganztagsbetrieb ergänzen.
Frau Friebe: „Die Jugendlichen lernen grundhafte Fähigkeiten mit Blick auf das Thema Natur, ökologische Bodenbearbeitung und Gartengestaltung. Die entstandenen Anlagen kommen allen Schülerinnen und Schülern zu Gute. Sie können bei Bedarf auch in den Schulunterricht einbezogen werden. So kann vermittelt werden, wie Obst und Gemüse zur Ernährungssicherheit beitragen und wirtschaftlich genutzt werden kann.“
Der hölzerne Kunstpavillon „Casa Isadora“ wurde Monat Mai 2022 im Ergebnis eines Mediationsverfahrens der Schülerschaft durch den Förderverein SeeCampus zusammen mit dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz als Schulträger und der Künstlerin Sol Calero auf dem SeeCampus-Gelände installiert. Dieser dient den Schülerinnen und Schülern als Gestaltungs- und Rückzugsmöglichkeit und kann auch für Veranstaltungen genutzt werden.
Neben den Arbeiten der Arbeitsgruppe sind weitere Maßnahmen am und rund um den Pavillon geplant. So erhielt der Förderverein SeeCampus Schwarzheide-Lauchhammer e.V. kürzlich vom Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung vom Land Brandenburg eine Zusage über Fördermittel in Höhe von 8.000 Euro. Diese dienen der Wegegestaltung rund um den Pavillon und das Verlegen des Elektroanschlusses. Realisiert werden sollen diese Maßnahmen nach Angaben des Fördervereins voraussichtlich bis Ende 2023.
(Quelle: Pressemitteilung des Landkreises Oberspreewald-Lausitz Nr.63/ 2023, Senftenberg, 2.5.2023)